Spoiler am Dachfenster des Wohnmobils oder Vans nachrüsten

Dachspoiler montieren gegen Windgeräusche während der Fahrt

Während der Fahrt entstehen im Inneren des Wohnmobils oft unangenehme Windgeräusche. Mit einem Spoiler am Dachfenster kann man dem entgegenwirken. Wie ein Spoiler genau hilft und, wie er angebracht wird, zeige ich dir in diesem Blogbeitrag.


Inhalt

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Windgeräusche im Wohnmobil während der Fahrt

Mit etwas Übung liegt die Aufbauzeit bei den meisten Luftzelten bei knapp einer viertel Stunde. Somit sparst du dir wertvolle Freizeit, wenn du dich für ein Luftzelt entscheidest. Bei einem herkömmlichen Zelt hast du in dieser Zeit wahrscheinlich noch nicht einmal die Hälfte des Aufbaus geschafft. 

LÄRMBELÄSTIGUNG

Messungen haben ergeben, dass die Lautstärke im Fahrerhaus während der Fahrt bei mindestens 75 dB liegt. Das ist so laut, wie eine Waschmaschine im Schleudergang.


Befestigung des Dachspoilers

Spoiler am Dach festschrauben oder -nieten

Die Anleitung des Dachspoilers gibt vor, den Spoiler mit Blindnieten oder Schrauben am Dach zu befestigen.

So wird der Spoiler laut Anleitung befestigt. © Screenshot dometic

Dafür müssen zuerst die Löcher vorgebohrt werden.

So wird der Spoiler laut Anleitung befestigt. © Screenshot dometic

Dann wird der Dachspoiler mit den mitgelieferten Schrauben oder Blindnieten auf dem Dach befestigt.

Da wir das Dach unseres Wohnmobils auf gar keinen Fall anbohren wollen, haben wir uns für die andere Möglichkeit entschieden.

Spoiler auf das Wohnmobildach kleben

Der Spoiler kann auch auf das Dach geklebt werden. Für die Installation des Dachspoilers aus ASA wird ein Klebstoff, beispielsweise DEKASYL MS-5, verwendet. 

In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir, wie Kleben und Dichten am Camper richtig funktioniert.

Der Dachspoiler wird auf das Wohnmobildach geklebt. © Fritz Berger

Anleitung zur Montage des Schallschutzes am Dachfenster

Mit etwas handwerklichem Geschick kannst du den Spoiler selbst auf dem Dach deines Wohnmobils befestigen. Dafür brauchst du:

© Fritz Berger

Du solltest die Montage mindestens zu zweit durchführen. Zusätzlich brauchst du eine, besser zwei, hohe Leitern und bestenfalls gutes, zumindest aber trockenes, Wetter.

Hier zeige ich dir, wie wir bei der Montage des Spoilers vorgegangen sind.

ausmessen © Fritz Berger

Vorab liegt der Spoiler lose auf dem Dach, um die richtige Position bestimmen zu können. Dazu messen wir den richtigen Abstand zum Heki (hier 4 Zentimeter) aus und zeichnen alles mit einem dünnen Bleistift an.

Den richtigen Abstand zwischen Spoiler und deinem Heki entnimmst du der Anleitung.

Der Spoiler wird gereinigt. © Fritz Berger

Vor Beginn der Installation sollten sowohl der Spoiler als auch das Fahrzeugdach gründlich gereinigt werden. Hier findest du das Decaclean Ultra Reinigungstuch von Dekalin, mit welchem wir gearbeitet haben, im Berger Onlineshop.

Man sieht den hellen Streifen, an dem das Dach gründlich gereinigt wurde. © Fritz Berger

Es ist wichtig, dass die Oberflächen fett-, staub- und rückstandsfrei sind, um eine optimale Haftung des Klebstoffs zu gewährleisten.

Die Oberfläche wird mit einem feinen Schleifpapier angeraut. © Fritz Berger

Nach dem Reinigen die Oberfläche leicht aufrauen und erneut reinigen, damit der Kleber anschließend gut hält.

Der Spoiler und die Fläche auf dem Dach werden mit Aktivator behandelt. © Fritz Berger

Danach behandeln wir die Oberfläche des Spoilers und des Dachs mit Aktivator, damit der Kleber später besser trocknet, und lassen alles 15 Minuten ablüften. Hier findest du den Dekalin Dekavator 22 NF, den wir verwendet haben, im Berger Onlineshop.

Hier liegen 2mm dicke Unterlegscheiben als Platzhalter auf dem Spoiler, da Dekalin empfiehlt, einen 2mm dicken Spalt zwischen Spoiler und Dach zu lassen, damit der Kleber richtig aushärten kann. © Fritz Berger

Die vorgeschnittene Kartuschenspitze bildet nach leichtem Anpressen automatisch eine 3-5 mm hohe Klebehaube für die optimale Haltekraft. Hier findest du Dekalin MS-5, welches wir verwendet haben, im Berger Onlineshop.

Trage MS-5 in schlangenförmigen Raupen auf, dies ermöglicht genug Luftfeuchtigkeit zum Aushärten. © Fritz Berger

Um eine optimale Haftung des Klebstoffs zu gewährleisten, ist es wichtig, dass der Kleber in schlangenförmigen Raupen aufgetragen wird. Dies ermöglicht allen Kleberaupen genug Luftfeuchtigkeit zum Aushärten und gewährleistet eine gleichmäßige Verteilung des Klebers.

Beschwerden des Spoilers © Fritz Berger

Wir beschweren den Spoiler mit Backsteinen. Um das Wohnmobildach nicht zu beschädigen, liegt Holz darunter.


Die erste Fahrt mit dem neuen Spoiler

Bei unserer Testfahrt ohne Spoiler wurde es ab einer Geschwindigkeit von 80 km/h im Wohnmobil deutlich lauter, ab 100 km/h hörte man den Wind zusätzlich richtig laut pfeifen. 

Seitdem der Spoiler montiert ist, hat die Lautstärke während der Fahrt hörbar abgenommen. Bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h merkt man fast gar nichts mehr und der Wind wird erst etwa ab 130 km/h hörbar. Dieser subjektive Eindruck wird auch von Messungen unterstützt.

GESCHWINDIGKEITSBEGRENZUNG

Schneller als 130 km/h darf man laut Herstellervorgaben mit einem Dometic Heki nicht fahren.

Messung bei 130 km/h auf der Autobahn ohne Spoiler. © Screenshot App „Schallmessung“
Messung bei 130 km/h auf der Autobahn mit Spoiler. © Screenshot App „Schallmessung“
Wert max.Durchschnitt
ohne Spoiler93 dB80 dB
mit Spoiler88 dB76 dB
Verminderung5 dB4 dB

WAHRNEHMUNG DER LAUTSTÄRKE

Eine Erhöhung um 1 dB bedeutet eine Erhöhung des Lärmpegels um 26 Prozent. Subjektiv empfindet der Mensch eine Erhöhung um 10 dB als Lautstärkeverdoppelung.


Fazit: hörbar weniger Windgeräusche

Die Installation des Spoilers auf dem Dach des Wohnmobils war aufwendig und konnte nur zu zweit durchgeführt werden. Das Ergebnis hat uns aber mehr als überzeugt: Die Windgeräusche während der Fahrt werden merklich gemindert. Deswegen können wir die Anbringung eines Dachspoilers auf dem Wohnmobil oder Van wärmstens empfehlen. 

Svenja

Svenja ist seit Jahren mit Mann, Kind und Hund im Zelt durch Europa unterwegs und liebt die Entschleunigung, die man beim Campen erfährt.


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