Bei Sturm: Markise rechtzeitig einfahren oder sichern

Nah am Wasser ist Camping besonders schön. Doch gerade an Küsten sind plötzlich auftretende Windböen keine Seltenheit. Die Markise ist durch Sturmschäden besonders gefährdet. Denn das aufgespannte Markisentuch bietet dem Wind viel Angriffsfläche. Ob am Meer oder an anderen windigen Campingdestinationen: Zum Schutz der Markise gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Du fährst die Markise rechtzeitig ein oder
  2. du spannst die Markise richtig ab und verankerst die Stützbeine fest im Boden.

Sicher ist: Option Nummer eins wird nicht funktionieren. Egal, wie schnell du reagierst, häufig zwingt schon die erste Windböe die Markise in die Knie. Darum heißt es: abspannen. Und zwar bereits beim Aufbau der Markise und nicht erst, wenn dir der Wind bereits um die Ohren weht.

Auf einen Sonderfall möchte ich an dieser Stelle außerdem hinweisen: Selbsttragende Markisen, wie die Dometic Perfectwall 3800, sind bei starkem Wind besonders gefährdet. Denn mangels Fußstützen hängt ihr gesamtes Gewicht an der Fahrzeugwand. Abspannen ist bei einer selbsttragenden Markise nicht möglich. Daher sollte eine stützenlose Markise immer mit einem Windsensor ausgestattet sein, der die Markise bei aufkommenden Böen automatisch einfährt.

Für alle herkömmlichen Kassetten- und Sackmarkisen mit Stützfüßen gilt: abspannen und verankern. Verschiedenes Zubehör hilft dir, die Markise ordentlich zu sichern.


Markise mit Sturmband fixieren

Ein Sturmband, auch Tie Down genannt, ist ein strapazierfähiger breiter Gurt. Das Sturmband spannt den Markisenkasten in Richtung Boden ab und verhindert dadurch ein Aufwehen der Markise.

Die Bezeichnung Sturmband ist irreführend. Denn spätestens bei richtigem Sturm (Windstärke 9 und mehr) musst du die Markise einfahren.

© Thule

Zur Befestigung eines Sturmbands gibt es zwei Möglichkeiten: Das Sturmband lässt sich entweder mittels Adapter in die Kederleiste einziehen oder es kann an einer speziell dafür vorgesehenen Öse am Gelenk des Stützenfußes mittels S-Haken eingehängt werden (siehe Foto). In der Praxis erweist sich die Befestigung an der Kederleiste oft als die zuverlässigere und stabilere Lösung, da die beweglichen Gelenke eine Schwachstelle entlang der Stützen bilden.

© PAT Europe

Am Boden fixierst du das Sturmband mit einem Hering. Um die bei starkem Wind auftretenden Zugkräfte abzumildern, sollte zwischen Hering und Sturmband eine Spiralfeder eingehängt sein.

Für alle Wohnmobil- und Wohnwagenmarkisen findest du geeignete Abspannsets im Berger-Sortiment.

© Fritz Berger

Berger Markisen-Dachhalteband
Das Dachhalteband wird über die gesamte Breite der Markise gespannt. Für alle Campingmarkisen geeignet.

Lieferumfang:

  • 1 Spannband 11 Meter + Verlängerung 1,5 Meter
  • 2 Erdnägel
  • 1 Spannfeder

Hier findest du das Berger Markisen-Dachhalteband im Berger Onlineshop.

© Fiamma

Fiamma Tie Down S
Geeignet für verschiedene Fiamma-Markisen.

Lieferumfang:

  • 2 Spanngurte a 3 Meter
  • 2 Erdnägel mit Spannfedern
  • 2 Haken zur Befestigung an der Frontblende

Hier findest du das Sturmband Fiamma Tie Down S im Berger Onlineshop.

© Thule

Thule Hold Down Side Strap Kit
Geeignet für Markisen vom Typ Omnistor- und Hideaway.

Lieferumfang:

  • 2 Spanngurte a 300 cm
  • 2 Erdnägel mit Spannfedern
  • 2 Bestigungsadapter
  • Aufbewahrungstasche

Hier findest du das Sturmband Thule Hold Down Side Strap Kit im Berger Onlineshop.

© PAT Europe

PAT Europe Sturm Abspannset
Geeignet für Thule Omnistor Markisen.

Lieferumfang:

  • 2 Spanngurte a 300 cm
  • 2 Erdnägel mit Spannfedern
  • 2 Erdnägel

Hier findest du das Abspannset PAT Europe im Berger Onlineshop.

So wird das Sturmband an der Markise befestigt

  1. Das Sturmband in die Kederschiene einführen oder in die dafür vorgesehene Öse am Stützbein einhaken.
  2. Spiralfeder mit Hering verbinden.
  3. Gurt nach vorne oder im 45-Grad-Winkel abspannen und Hering im schrägen Winkel einschlagen. Immer vom Fahrzeug weg abspannen. Der Haken des Herings sollte von der Markise wegzeigen.
  4. Sturmband festziehen.

Stützbeine mit Adapterplatten verankern

Mit speziellen Ankerplatten lassen sich die Markisenstützen fest im Boden verankern. Peggy Peg bietet dazu die Ankerplatte Fix&Go 2.0 an. Die stabile Kunststoffplatte nimmt den Stützenfuß in einer Art Schiene auf. Die Ankerplatte selbst wird mit Heringen fixiert.

Im Video: So fixierst du Markisenstützen mit der Ankerplatte Peggy Peg Fix&Go

Peggy Peg Fix&Go Ankerplatte
Peggy Peg Fix&Go Ankerplatte
Auf asphaltierten Böden beschweren die blauen Wassersäcke die Stützen.
Auf asphaltierten Böden beschweren die blauen Wassersäcke die Stützen. © Peggy Peg

Wohnmobilstellplätze befinden sich oftmals auf geteerten Parkplätzen. Eine Befestigung mit Heringen ist in diesem Fall nicht möglich. Daher gibt es von Peggy Peg den Markisenfußbeschwerer Peggy Tube als Erweiterung für die Ankerplatte Fix&Go. Der blaue Kunststoffschlauch lässt sich mit 10 Litern Wasser befüllen und mittels mitgeliefertem Adapter mit der Ankerplatte verbinden. Beachte jedoch, dass die Sicherung der Markise mit dem Peggy Tube nicht ganz so stabil ist, wie eine Fixierung mit Heringen.

Hier findest du den Markisenbeschwerer von Peggy Peg im Berger Onlineshop.


Abspannung mit Heringen fixieren

Heringe fixieren Sturmbänder und Ankerplatten am Boden. Sie gibt es in unterschiedlichen Formen, Materialien und Größen. Denn während sich ein dünner runder Hering in steinigem Boden leichter einschlagen lässt, bietet ein flacher und breiter Hering in sandigem Boden besseren Halt.

In diesem Beitrag erfährst du mehr über Zeltheringe.

© Fritz Berger

Breit aufgestellt bist du mit dem 50-teiligen Berger Zeltheringsset. In der Tasche sind zahlreiche Heringe für unterschiedlichste Böden sowie Gummihammer und Abspannmaterial enthalten.

Hier findest du das Berger Zeltheringsset im Berger Onlineshop.


Markisengestänge mit Spannstange stabilisieren

Durch starken Wind kann sich das Gestänge der Markise verbiegen. Bringt der Wind das Gestänge in Bewegung, können dabei auch unangenehme Quietschgeräusche entstehen. Abhilfe schafft eine Spannstange. Sie stabilisiert die gesamte Gestängekonstruktion.

© Fiamma

Fiamma Universalrafter
Diese teleskopierbare Spannstange besteht aus eloxiertem Aluminium. Der Fiamma Universalrafter wird an den Seitenarmen der Markise fixiert und verläuft parallel zum Markisenkasten bzw. zur Frontblende. Geeignet für Markisen zwischen 250 und 400 Zentimetern Länge. Auch mit Markisen der Marken Thule und Dometic kompatibel.

Hier findest du den Fiamma Universalrafter im Berger Onlineshop.

© Thule

Thule Tension Rafter
Thule bietet für seine Markisen vom Typ Omnistor eine Spannstange an, die parallel zu den Seitenarmen verläuft. Mittels spezieller Aufnahmen rastet die Spannstange am Markisenkasten sowie in der Frontblende ein.

Hier findest du den Thule Tension Rafter im Berger Onlineshop.


Markisentuch mit Klemmen befestigen

Durch Markisenklemmen flattert das Tuch deutlich weniger.
Durch Markisenklemmen flattert das Tuch deutlich weniger. © Thule

Bei allen Markisen liegt das Tuch lose auf den Seitenarmen auf. Da sich die Arme beim Ein- und Auskurbeln der Markise bewegen und dabei auch ihren Winkel verändern, ist eine feste Verbindung mit dem Tuch nicht möglich. Das Problem: Schon bei verhältnismäßig leichtem Wind beginnt das Tuch, zu flattern und schlägt dabei hörbar auf die Markisenarme. Abhilfe schaffen Markisenklemmen. Diese großen Klammern umgreifen Tuch und Markisenarm, sodass das Tuch fast nicht mehr abheben kann. Die Markisenklammern werden an der ausgekurbelten Markise angebracht und müssen vor dem Einfahren wieder entfernt werden.

© Peggy Peg
© Thule

Thule Fabric Clamps

Lieferumfang: 2 Stück

Hier findest du die Thule Fabric Clamps im Berger Onlineshop.

Im Video: So funktionieren die Markisenklemmen Peggy Peg Fix&Go Antiflap

Peggy Peg Fix&Go Anti Flap
Peggy Peg Fix&Go Anti Flap

Fazit: Markise sichern, doppelt schützen

Auch an den sonnigsten Tagen kann ein starker Wind wehen. Und mit ihren großflächigen Tüchern sind Markisen besonders anfällig für Sturmschäden. Im schlimmsten Fall können Teile der Markise auch gegen Wohnwagen beziehungsweise Wohnmobil schlagen und dort weitere Beschädigungen verursachen. Nicht so, wenn die Markise ordentlich abgespannt ist. Spannbänder, Spannstange und Ankerplatten schützen somit doppelt: Markise und umstehende Objekte.