Powerstationen ähneln großen Powerbanks

Im Prinzip ist eine Powerstation vergleichbar mit einer größeren Powerbank. Die All-in-One-Stromversorgung beinhaltet aber noch weitere Komponenten:

  • Batterie: Lithium-Batterien bieten hohe Stromkapazität bei verhältnismäßig geringem Gewicht.
  • Spannungswandler: Ein integrierter Wechselrichter wandelt den Batteriestrom in 230-Volt-Wechselstrom um. Somit lassen sich haushaltsübliche Geräte (z.B. Ladegeräte oder Föhn) betreiben.
  • Batteriemanagementsystem (BMS): die Steuerelektronik koordiniert den Stromfluss zu den einzelnen Steckdosen und sorgt für einen reibungslosen Ablauf beim Aufladen der Powerstation.

Wie lade ich die Batterie einer Powerstation?

Aufladen lässt sich die Powerstation über drei mögliche Wege: An haushaltsüblichen Steckdose mit 230 Volt, über das 12-Volt-Netz eines Fahrzeugs, oder über ein separat erhältliches Solarmodul.

Hier erfährst du alles über mobile Solarmodule für den Campingurlaub.

Mit einem Solarmodul lädst du die Powerstation völlig autark.
Mit einem Solarmodul lädst du die Powerstation völlig autark. © Fritz Berger

Zum Laden einer Powerstation eignen sich tragbare Solarmodule. Falt- oder klappbare Solaranlagen lassen sich platzsparend und leicht transportieren. Mindestens 120 Watt sollte ein Solarmodul leisten, um die Powerstation effizient laden zu können. Powerstationen sind grundsätzlich mit allen Solarmodulen kompatibel. Du kannst auch ohne Einschränkungen Produkte unterschiedlicher Hersteller kombinieren.

Hier findest du tragbare Solaranlagen im Berger Onlineshop.


Wer braucht eine Powerstation? Und wozu eigentlich?

Größere Kastenwagen und Wohnmobile sind in der Regel serienmäßig mit Bordbatterie, Steckdosen und Ladetechnik ausgestattet. Bei kompakten Campingbussen und Wohnwagen ist eine Bordbatterie jedoch nicht immer Standard.

Da die Powerstation bereits einsatzfertig geliefert wird, eignet sie sich besonders als Stromquelle für ein Selbstausbau-Projekt. Kenntnisse über Stromkreise und andere elektrotechnische Grundlagen sind bei der Installation der Powerstation nicht nötig.

Auch im Wohnwagen kann eine Powerstation sinnvoll sein. Vielleicht nicht gerade auf dem Campingplatz, denn heutzutage sind die Parzellen in der Regel mit ausreichenden Stromanschlüssen ausgestattet. Nicht selten jedoch verbringt der Caravan seine Ruhezeit auf einem abgelegenen Standplatz. Da ist eine Powerstation schnell zur Hand, um Werkzeug oder eine Beleuchtung zu betreiben.

Last but not least: Strom ist auch für viele Zeltcamper unverzichtbar. Sei es, um Smartphone und Laptop zu laden oder eine Kühlbox zu betreiben. Und auf einfachen Zeltwiesen, wo Zelten oft am schönsten ist, gibt es meist keine Stromversorgung.


Welche Ausstattung sollte eine Powerstation bieten?

Für jeden Strombedarf ist eine geeignete Powerstation erhältlich. Mit steigender Leistungsfähigkeit nehmen aber auch Preis, Gewicht und Maße der Powerstation zu. Daher ist das leistungsstärkste Gerät nicht immer die sinnvollste Wahl.

Grundlegend unterscheiden sich die erhältlichen Powerstationen anhand der

  • Leistungsstärke des Wechselrichters,
  • Kapazität der Lithium-Batterie sowie
  • Anzahl und Art der Stromausgänge.

Einfache Powerstationen gibt es ab etwa 300 Euro. Mit einem Energieinhalt von 210 Wattstunden (Wh) liegt die maximale Ausgangsleistung dann circa bei 300 Watt. Praktisch ist es, wenn der integrierte Wechselrichter eine reine Sinus-Spannung generiert. Denn dann lassen sich auch empfindliche Elektrogeräte betreiben. Dabei wiegen die kleineren Powerstationen oft weniger als 3 Kilo. Gute Voraussetzungen also, um das Gerät häufig an wechselnde Orte mitzunehmen.

Zum Vergleich: Der Akku eines iPhone 13 hat einen Energieinhalt von 12,41 Wh. Mit einer Powerstation mit rund 210 Wh du dein Smartphone 16 Mal vollständig aufladen.

Am anderen Ende der Leistungsskala befinden sich kräftige, aber schwere Powerstationen mit 2000 Watt Leistung und 1516 Wh Batterie. Der Akku der großen Powerstationen fasst somit 122 Mal soviel Energie, wie ein iPhone 13. Mit rund 20 Kilogramm Gewicht sind diese Powerstationen trotz Tragegriffe nicht mehr ganz so portabel. Als zentrale Stromversorgung im Van profitieren Camper dagegen von den hohen Leistungswerten. Abstriche bei Gewicht und Abmessungen sind da eher noch zu verschmerzen.


So schätzt du die Leistungsfähigkeit einer Powerstation ein

Jede Powerstation bietet eine bestimmte Leistung, angegeben in Watt. Wichtig ist dieser Wert insbesondere im Zusammenhang mit dem Stromausgang bei 230 Volt Spannung (Haushaltssteckdose). Beträgt die Ausgangsleistung der Powerstation maximal 1000 Watt, darf die Leistung des angeschlossenen Elektrogeräts nicht mehr betragen.

Einige Elektrogeräte haben jedoch einen sogenannten Anlauf- oder Einschaltstrom, der bis zu 3,5 Mal so hoch sein kann wie die Dauerleistung. Das ist vor allem bei Elektrogeräten der Fall, die einen Kompressor besitzen (z.B. Klimaanlagen oder Kühlgeräte). Der Einschaltstrom hält meist nicht länger als eine Sekunde an. Bestimmte Powerstationen können diese hohen Anlaufströme kurzzeitig bedienen. So wie die Powerstation Goalzero Yeti 1500 X, die kurzzeitig bis zu 3500 Watt liefert, dauerhaft jedoch nur 2000 Watt leistet.

Der Vergleich der Akku-Kapazität mit einer Bordbatterie, ist nicht ganz so einfach. Denn bei Batterien wird die Strommenge in Amperestunden (Ah) angegeben, während bei Powerstationen der Energieinhalt in Wattstunden (Wh) genannt ist. Hintergrund ist, dass herkömmliche Batterien den Strom immer mit einer bestimmten Spannung (z.B. 12,7 Volt) abgeben. Powerstationen besitzen dagegen verschiedene Ausgänge mit unterschiedlichen Spannungen. Für einen direkten Vergleich, musst du die Werte zunächst vereinheitlichen.

Strommenge (Ah) * Spannung (V) = Energieinhalt (Wh)

Eine Aufbaubatterie mit 100 Ah hat demnach einen Energieinhalt von 1270 Wh.

Aber Achtung: Handelt sich um eine Batterie vom Typ AGM oder Gel, darf diese nur etwa zur Hälfte entladen werden. Ansonsten leidet die Lebensdauer. Realistisch bleiben somit nur noch 600 Wh zur tatsächlichen Nutzung übrig. Bei Powerstationen kommen jedoch hochwertigere Lithium-Ionen-Akkus zum Einsatz. Hier lässt sich die errechnete Energie nahezu vollständig entnehmen.

Hier erfährst du alles über Bordbatterien für Wohnmobil und Wohnwagen.


Powerstationen im Überblick

Powerstationen im Überblick
Powerstationen im Überblick © Fritz Berger

Fazit: mehr als eine Batterie

Eine Powerstation kann den Strombedarf beim Campen decken. Sie ist aber auch bei der Ausübung bestimmter Hobbys eine sinnvolle Ergänzung. So lassen sich mit dem mobilen Energiespeicher Batterien von Kameras oder Drohnen laden. Vollkommen ortsunabhängig. Ob im Auto oder auf einer Wiese am See. Zudem ist ein Solarmodul eine sinnvolle Ergänzung für die Powerstation, um das Maximum an Autarkie auszuschöpfen.