Mit dem eigenen Wohnmobil spontan verreisen
Mit dem eigenen Wohnmobil spontan verreisen © PINCAMP

Kaufen

Wer ein Wohnmobil oder einen Wohnwagen kaufen möchte, steht erstmal vor der Qual der Wahl: Van, Kastenwagen, Alkoven, Teilintegrierter oder Vollintegrierter – was soll es denn nun werden? Damit du auch wirklich das richtige Fahrzeug für deine Bedürfnisse auswählst, solltest du es vorher unbedingt mieten und darin probewohnen. Auch ein Vergleich mehrerer Modelle ist durchaus erwägenswert. Alternativ kannst du dich natürlich auch beim Besuch von Fachmessen, wie dem CARAVAN SALON in Düsseldorf oder der CTM (Caravan Motor Touristik) in Stuttgart inspirieren lassen.

Hier zeigen wir, welches Fahrzeug am besten zu dir passt.


Bevor du übers Verreisen und etwaige zusätzliche Einkünfte nachdenken kannst, solltest du erst einmal einen Blick auf die Anschaffungskosten werfen. Diese sind bei Reisemobilen im Durchschnitt knapp viermal so hoch wie bei einfacheren Wohnwagen. Letztere sind je nach Alter bereits ab 2.500 Euro erhältlich, während sich neuere Modelle eher in den 10.000ern bewegen. Für den Kauf eines gebrauchten Wohnmobils hingegen solltest du mindestens 15.000 Euro beiseitelegen, fabrikneue Modelle schlagen mit mindestens 40.000 Euro zu Buche. 

Vorteile

Individuell und nach den eigenen Vorlieben einrichten. Mache es dir in deinem Zuhause auf Zeit gemütlich und wähle vom Gasherd bis zum Smart-TV genau die Ausstattung, die dir wichtig ist.

Sind die Betten erst einmal bezogen und das Geschirr eingeräumt, gestaltet sich der Start in den spontanen Kurzurlaub als besonders unkompliziert.

Langes Planen und frühzeitiges Anmieten werden durch den Kauf des eigenen Campers schnell überflüssig.

Wird das Wohnmobil gerade nicht genutzt, kannst du dank moderner Campersharing-Plattformen wie PaulCamper, SHAREaCAMPER oder Yescapa außerhalb deiner Urlaubszeit die Fixkosten reduzieren.

Zudem sind die Fahrzeuge in der Regel für die langfristige Nutzung über mehrere Jahrzehnte ausgelegt. Dadurch bleiben sie relativ wertstabil, wodurch du auch bei einem späteren Verkauf noch gute Preise erzielen kannst.


Nachteile

Hohe Anschaffungskosten. Eine Grenze nach oben existiert nicht.

Neben der Anschaffung solltest du unbedingt auch die Unterhaltskosten mit einberechnen. Anmeldegebühren (Saison- oder Dauerkennzeichen), Versicherung (Voll- oder Teilkasko) und Stellplatz (überdacht oder nicht) sind nur einige der Ausgaben, die unweigerlich auf dich zukommen. 

Mit der Zeit fällt die eine oder andere Reparatur an. Auch für eventuelle Reifenwechsel und Vignetten kommst du in diesem Fall selber auf. 

Vor der TÜV-Prüfung, die alle 2 Jahre fällig wird und welche auch gleich mit der Gasprüfung verbunden werden kann, sollten alle anfallende Reparaturen durchgeführt werden. 


Wo kannst du ein Wohnmobil/einen Wohnwagen kaufen?

Neben ortsansässigen Händlern gibt es mittlerweile auch eine Reihe von Internetanbietern und -plattformen für Privatverkäufer. Durchstöbere am besten die Angebote von autoscout24, truckscout24, mobile.de, caraworld und reisemobilmarkt. Auch auf ebay und ebay-kleinanzeigen kann man durchaus fündig werden. Eine Idee ist auch, Zeitungsanzeigen im Auge zu behalten oder selbst eine Anzeige aufzugeben.

Der Kauf eines Wohnmobils bzw. Wohnwagens beim Händler ist zwar generell etwas teurer, beinhaltet aber auch bei gebrauchten Fahrzeugen gewisse Gewährleistungen, die dieser laut Gesetz anbieten muss. Vor dem Kauf von einer Privatperson solltest du dir das Fahrzeug unbedingt in Ruhe vor Ort ansehen. Wenn du dich mit Fahrzeugen nicht auskennst, ist es sinnvoll, einen Experten mit zur Besichtigung zu nehmen. Erfrage alle Schäden und Probleme und dokumentiere diese schriftlich im Kaufvertrag. Möchtest du etwas Geld sparen, lohnt es sich eventuell antizyklisch, also im Herbst nach Ende der Camping-Saison zuzuschlagen. Mit ein bisschen Glück findet sich vielleicht ein Schnäppchen.

Ab einem gewissen Kaufpreis und wenn du dir sicher sein willst, dass der Zustand und Kaufpreis gerechtfertigt sind, kannst du ein sogenanntes Wertgutachten durchführen lassen, wenn der Verkäufer zustimmt. Ein Sachverständiger prüft hier das Fahrzeug und bestimmt den Wert. Die Kosten dafür liegen zwischen 250 und 400 Euro je nach Anbieter und Fahrzeug.


Mieten

Wer bisher eher in Hotels unterwegs war und sich erst seit Kurzem nach der Freiheit der Straße sehnt, sollte dieser lieber zuerst in einem gemieteten Camper entgegenfahren. Denn an die Enge und das andauernde Aufeinandersitzen in den fahrenden vier Wänden muss man sich gewöhnen. 

Daher gilt: Erst ausgiebig testen, bevor du übers Kaufen nachdenkst.

Doch auch für treue Campingfans bietet das Mieten eines Wohnmobils einige Vorteile.


Vorteile

Das Mieten eines Wohnmobils bzw. Wohnwagens ist durch die wegfallenden Anschaffungskosten auf kurze Sicht natürlich weitaus günstiger als der Kauf.

Keine laufenden Kosten. Die Grundausstattung wie Geschirr, Gaskocher, Tisch & Stühle sind oft dabei und im Preis enthalten. 

Gebucht werden kann online und auch die Versicherung ist meist bereits enthalten.

Bei einem Unfall oder einer Panne hilft dir der Vermieter bei der Abwicklung. Nach dem Urlaub kehrst du somit komplett sorglos in den Alltag zurück.

Auch die Auswahl des Campervans gestaltet sich bei einer Anmietung flexibler, sodass du jedes Jahr in einem anderen Modell verreisen kannst.

Internationale Anbieter haben meist eine große Bandbreite an Wohnmobilen im Angebot, bei lokalen Anbietern fällt dieses in der Regel etwas kleiner aus. Dennoch kannst du so nicht nur unterschiedliche Modelle, sondern auch das Camperleben an sich testen. Sollte es dir nämlich wider Erwarten doch nicht gefallen, sparst du dir neben der Enttäuschung auch den kostspieligen Fehlkauf.

Jedes Jahr mit dem aktuellen Modell verreisen.
Jedes Jahr mit dem aktuellen Modell verreisen. © Caravaning Industrie Verband e.V

Nachteile

Da das gemietete Wohnmobil nicht allzeit für dich bereitsteht, entpuppen sich spontane Wochenendtrips schnell als Ding der Unmöglichkeit.

Zudem ist oft eine Mindestmietdauer festgelegt, da sich Wartung und Reinigung für den Vermieter sonst nicht lohnen.

Auch die frühzeitige Planung und Reservierung des Mietwohnwagens solltest du nicht unterschätzen, da die Auswahl durch die verkürzte Anlaufzeit stark begrenzt sein kann und die Preise dadurch in die Höhe schnellen.


Wo kannst du ein Wohnmobil/einen Wohnwagen mieten?

Reist du in entfernte Länder, kannst du dir die lange Anfahrt sparen, indem du deinen Camper direkt am Flughafen oder bei anderen ortsansässigen Vermietern buchst. Startest du deine Reise lieber in deinem Heimatort, kannst du auch eine Anmietung über die oben genannten Campersharing-Plattformen in Betracht ziehen. Hier solltest du aber in jedem Fall auf das Kleingedruckte achten – von der enthaltenen Versicherung bis hin zu Extrameilen und Reinigungsgebühren.


Übersicht aller Vor- und Nachteile

Wohnmobil/Wohnwagen kaufen

Immer startklar

Kostspielige Anschaffung

Ausstattung kann selbst gewählt werden

laufende Unterhaltungskosten (Stellplatz, Versicherung o.ä.)

Weitervermietung möglich

Kosten für Reparaturen

Fahrzeuge sind wertstabil

Instandhaltungskosten wie TÜV, Reifenwechsel


Wohnmobil/Wohnwagen mieten

keine Anschaffungskosten

frühzeitige Planung und Reservierung nötig

Grundausstattung ist mit dabei

spontane Ausflüge eher nicht möglich

einfache Online-Buchung

Kurztrips schwierig, da meist mit Mindestmietdauer

bei Unfall oder Panne hilft der Vermieter bei der Abwicklung

Immer ein anderes Modell ausprobieren


Fazit: Die Nutzungsdauer ist entscheidend

Wie du gesehen hast, lohnt sich der Kauf eines Wohnmobils erst, wenn du mindestens 6 Wochen pro Jahr damit unterwegs bist. Es kommt auch beim Wohnwagenkauf hauptsächlich darauf an, wie lange und wie spontan du verreisen willst.

Ob du deinen nächsten Campingurlaub nun im gekauften oder gemieteten Wohnmobil/Wohnwagen antrittst – wir wünschen schon mal eine gute Reise!